30 Jahre BIV
30 Jahre BIV – 30 Jahre Beteiligung – 30 Jahre Engagement für eine bessere Welt
Coronabedingt etwas verspätet war es am 5. Juli 2022 endlich so weit: Wir luden ein, um unser 30-jähriges Bestehen gebührend zu feiern. In einer Außenstelle des Parlaments, konkret in den Prunksälen am Stubenring 8-10 in Wien, wurde eine schöne Feier mit buntem Rahmenprogramm veranstaltet.
Mit dabei waren zahlreiche namenhafte Gäste aus der österreichischen Umwelt- und Menschenrechtsbewegung, darunter: Doris Schmidauer (ehemals Geschäftsführerin des Grünen Klubs und Gattin des Bundespräsidenten), Michaela Krömer (Rechtsanwältin und Initiatorin der ersten österreichischen Klimaklage), Lena Schilling (Klimaaktivistin und Gründerin des Jugendrates), Umweltexperten und -juristen, zahlreiche Grüne Nationalratsabgeordnete und viele Bürgerinitiativen aus sämtlichen Bundesländern.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Grußworte und Glückwünsche von Doris Schmidauer. Anschließend führte BIV-Vorstandsmitglied und Nationalratsabgeordneter Lukas Hammer durch den Abend.
In einem spannenden Vortrag erklärte die Rechtsanwältin Michaela Krömer die Hintergründe der österreichischen Klimaklage. Krömer betonte dabei die Schutzpflicht, welche der Staat gegenüber seinen Bürgerinnen und Bürgern hat – und natürlich betreffe dies auch die voranschreitende Erderhitzung, die für immer mehr Menschen zur Belastung wird. Laut Krömer tue der Staat zu wenig, um die Bürger:innen vor den Folgen zu schützen.
Lena Schilling wiederum betonte in ihrem Impulsreferat die Rolle des Klimaaktivismus und schilderte eindrucksvoll ihre persönlichen Erfahrungen im Zuge der Lobau-Besetzung. Immer wieder richtete sie eindringliche Appelle an die Zuhörenden nicht aufzugeben und laut zu bleiben. Abgerundet wurde das Event durch einen Film, welcher die Erfolge und die Entstehungsgeschichte des BIV zeigte.
Nach diesem sehr spannenden, informativen und motivierenden Teil folgte ein gemütlicher Austausch bei Getränken, Buffet und Musik.
Die Geschichte des BIV ist eine Geschichte der nationalen Umwelt- und Menschenrechtsbewegung
Das Kohlekraftwerk Voitsberg, das Kraftwerksprojekts Schwarze Sulm, die 3. Piste am Flughafen Wien, die Lobauautobahn, die Aufhebung des Standesamtsverbots für Verpartnerungen oder die Anerkennung des Dritten Geschlechts – es gibt kaum Schauplätze im Bereich Umwelt und Menschenrechte in den letzten 30 Jahren, bei denen der BIV nicht dabei war. Die Geschichte des BIV ist eine Geschichte der nationalen Klima- und Menschenrechtsbewegung.
Nicht immer wird Recht im Parlament geschaffen, sondern oftmals im Gerichtssaal. Um Recht durchzusetzen braucht es Kläger:innen, sprich engagierte Bürgerinnen und Bürger, die bereit sind, für ihre Rechte zu kämpfen. Die Verfahren verlangen den Beteiligten viel ab – sie kosten Geld, sie kosten Zeit und sie kosten Kraft. Als Bürgerinitiative oder Einzelperson kann man jedes Recht der Welt haben, man braucht jedoch auch die Ressourcen, um dieses durchzusetzen. Genau hier setzen wir an. Wir helfen den Bürgerinnen und Bürgern mit finanziellen Mitteln, aber auch mit Know-how, dabei zu ihrem Recht zu kommen. Dadurch soll verhindert werden, dass wichtige Verfahren aufgrund finanzieller Belastungen nicht (fort-)geführt werden können.
Finanziert wird der BIV durch die Gehälter der Grünen Nationalratsabgeordneten und Bundesrät:innen, welche freiwillig auf einen Teil ihres Gehalts verzichten, um den BIV zu ermöglichen. In den letzten 30 Jahren wurden dadurch über eine Million Euro an über 450 Bürgerinitiativen ausbezahlt.
30 Jahre BIV, 30 Jahre Beteiligung, 30 Jahre Einsatz für eine bessere Welt. Wir bedanken uns herzlich bei allen Gästen für ihr Kommen, für ihre Kraft und für ihren Einsatz für eine bessere Welt.
Wir freuen uns, dass ihr diesen Abend mit uns gefeiert habt und freuen uns darauf, noch viele weitere Jahre Seite an Seite mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern für eine gute Zukunft kämpfen zu dürfen. Eine bessere Welt ist möglich.
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